Saint Laurent du Maroni liegt am Flussufer, gerade gegenüber von Suriname, und ist aufgrund dieser geographischen Situation ein Ort kulturellen und wirtschaftlichen Austauschs. Jeden Mittwoch- und Samstagvormittag füllt sich die Hauptstraße der Stadt mit Leben, sobald die Händler beginnen sich auf dem Markt einzurichten. Sie wird liebevoll "Champs-Elysées" genannt. Die Bevölkerungsgruppe der Hmong ist hier stark vertreten. Sie verkaufen ihre Ernte und verpflegen die Kunden in den verschiedenen kleinen Spelunken in der Halle. Die Hmong gehören inzwischen einfach zur Kulturlandschaft von Französisch-Guayana, aber sie mussten einen langen Weg zurücklegen, bevor sie in den Überseegebieten Frankreichs eine neue Heimat fanden. Die Unterdrückung durch das kommunistische Regime im Laos der 70er Jahre hatte den massiven Exodus der Hmong in Richtung Thailand zur Folge. Viele unter ihnen wählten die Ausbürgerung. Frankreich beabsichtigte den Reisanbau zu entwickeln und öffnete die Grenzen Guayanas. Im September 77 kamen die ersten Hmongs in Cayenne an. Das Dorf Cacao, in der Kommune von Roura gelegen, wurde ihnen zugeteilt und, da sie ausgezeichnete Landwirte waren, entwickelten sie recht schnell den Gemüseanbau. Der Reisanbau war auf den vorgefundenen Böden nicht möglich. 1979 ließen sich nach einer zweiten Immigrationswelle neue Gemeinschaften in Dacca, Javouhey und Mana nieder. Sie haben sich perfekt in die einheimische Bevölkerung integriert. Schnell wurden sie dank ihrer Diskretion, ihres Könnens und ihres Fleißes unersetzlich. Heute sind sie auf allen Märkten der Städte und Dörfer Guayanas zuhause und haben fast das Monopol im Gemüseanbau, verkaufen aber auch ihre handwerklichen Produkte. Es ist ihnen gelungen ihre Identität und Kultur zu erhalten. Die traditionellen Hmong Feste sind eine echte Attraktion sowohl für die einheimische Bevölkerung als auch die Touristen.