Erstaunlich: Der meistbesuchte Ort von Slowenien ist eine Höhle. Nicht jene von Skocjan, aus Erhaltungsgründen dieses Standortes, der von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft wurde. Aber jene von Postojna, die eine Rekordzahl von 500.000 jährlichen Besuchern aufweist (das heißt 20 Prozent der Touristen, die nach Slowenien reisen). Diese zwei Höhlen befinden sich in der Karstregion im Südwesten von Ljubljana. Als Massiv mit Kalkstein als Ausgangsmaterial wird der Karst von unterirdischen Flüssen durchquert, deren Flussbette sich im Laufe der Jahrhunderte verändert und kilometerlange Galerien gegraben haben. Das Einsickern von mineralreichem Wasser hat den Rest des Dekors gebildet: Stalaktiten und Stalagmiten, die ganze Wände bedecken oder fantastisch aussehende Skulpturen bilden. Bei Skocjan ist die Anzahl der Besucher begrenzt und man hat den Eindruck, den Ort für sich alleine zu haben. In der Tat werden die verschiedenen Säle beleuchtet und doch hat man nach der Hälfte des Weges das Erlebnis der vollständigen Dunkelheit, mit dem Rauschen des unterirdischen Flusses als Hintergrundgeräusch. Der Ausgang ist willkommen, nachdem man die Tropfsteinhöhle über dem Wasser auf einer Betonbrücke überschritten hat.
www.park-skocjanske-jame.si
©Text: Estelle Mariotte. Foto: Grégory Gérault.