Coba verdankt seinen Namen den fünf ?Cenotes?, den heiligen Wasserlöchern der Region, die in Maya "lebhafte Gewässer" bedeuten. Als einer der ältesten Orte der Halbinsel, liegt Coba im Landesinneren des Staates Quintana Roo, 43 Kilometer von Tulum entfernt. Als ein Meilenstein der Zivilisationsgeschichte hatte die Stadt ihren Höhepunkt zwischen 600 und 900 n. Chr. und zählte ungefähr 50 000 Einwohner, die auf einer Fläche von 70 km ² lebten. Die 42 Meter hohe Pyramide von Nohoch Mull, taucht wie eine kleine Insel im Dschungel auf, und überragt den grünen Ozean. Man gelangt dorthin durch ein Labyrinth aus weißen Wegen aus rohem Kalkstein, genannt ?Sacbes?. Es handelt sich dabei um alte, heilige Straßen, welche die Städte untereinander verbanden. Am Eingang des Ortes durchquert man den Juego de pelota, oder Tlachtli: Das Ballspiel wurde von den Azteken gespielt und seine Wurzeln liegen bei der Mayareligion. Es war nicht nur ein Schauspiel, sondern auch ein Ritual, in dem zwei Mannschaften aus Athleten einen schweren Ball aus Gummi (der aus dem Saft des einheimischen Gummibaums hergestellt wurde) gegen zwei seitliche Steinmauern prellten. Die Elite verwettete Land und andere Güter oder es wurden menschliche Sklaven als Opfer dargebracht. Davon zeugen die Totenköpfe, die am Fuß des Monumentes eingemeißelt sind. Die Spielregeln änderten sich im Lauf der Zeit: Die "Spieler" erschienen geschützt mit einer Panzerung an den Hüften, was darauf hindeuten könnte, dass der Ball die Hände nicht berühren durfte. Im Zeitalter der post-klassischen Periode ab 600 n. Chr kamen riesige Ringe aus Stein, die entlang der Wände angebracht waren, hinzu. Das technische Geschick bestand darin, den kaum kleineren Ball durch den Ring zu prellen, was sofort zum Sieg des jeweiligen Teams führte. © Text: Jeanne Brette; © Foto: OT Mexiko.