Am 11. Dezember feiert ganz Argentinien die Geburt von Charles Romuald Gardès (11. Dezember 1890), der innerhalb weniger Jahre zum ?größten Tangosänger aller Zeiten? wurde. Laut Enrique Santos Discepolo ist der Tango "ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann", laut Paul Morand ?Beischlaf mit Rhythmus? ? in jedem Fall aber ist er der Tanz und die Musik des Viertels Boca ? dem Hafen von Buenos Aires ? wo sehr viele Einwanderer, vor allem Männer, leben. Er wurde im 19. Jahrhundert aus einer Mischung aus Milonga (einem Volksgesang vom Río de la Plata), Habanera (kubanische Weise) und Candombé (einem afrikanischen Tanz) geboren und entwickelte sich ab 1880 in den Bordellen von Buenos Aires. Da sie keine Frauen hatten, tanzten die Männer miteinander und entwickelten so ein verwundenes Körperspiel mit sinnlichen Gesten. Der Name dieses leidenschaftlichen Wechselspiels, "Tango", leitet sich vom italienischen Verb "tangere" ab, das "anfassen" bedeutet.