Die Najaden sind die weiblichen Gottheiten der Gewässer; sie bevölkern die Quellen, Seen, Flüsse und sogar die Ozeane. Majestätisch, zum Teil dank der Größe des Platzes (einer der ersten, die man in Rom bei der Ankunft am Bahnhof Termini entdeckt), zum Teil dank des Mäzens, Papst Pius IX., wurde der Najaden-Brunnen 1888 in seiner ersten Version vollendet. Änderungen folgten bis 1912, dem Zeitpunkt, als die zentrale Gruppe, geschaffen vom Bildhauer Mario Rutelli, platziert wurde. Im Unterschied zu den anderen Zierstatuen des Brunnen stellt diese Gruppe nicht eine Najade dar, sondern eine Allegorie des Menschen, der die Natur unterwirft. Alle gelehrten Erklärungen beiseite, der Brunnen und der Platz sind großartig, vor allem, wenn man sein Sparschwein für einen Aufenthalt im Hotel Exedra plündert, das sich in einer der beiden Exedras befindet (eine Exedra ist ein Gebäude mit Säulengang, in einem Halb- oder einem Viertelkreis): Wunderbarer Ausblick nachts von den Zimmern aus, die auf den Platz hinausgehen! Die kleineren Budgets begeben sich auf die andere Seite und passieren den Portalvorbau der Basilika Santa Maria degli Angeli. Sie wurde im 16. Jahrhundert in einem Teil der alten Thermen des Diokletian von einem Bildhauer erbaut, der auch Maler und Architekt war: dem berühmten Michelangelo.
Najaden-Brunnen, Piazza Repubblica, U-Bahn und Bus: Repubblica.
Text: Estelle Mariotte. Foto: Igor Lubinetsky.