Das interkeltische Festival in Lorient

Das Festival Interceltique de Lorient (auch bekannt als FIL) ist das größte bretonische Festival in Frankreich und zählt jedes Jahr 750.000 Besucher. Das Festival, das die ganze Stadt einnimmt und alle Formen der keltischen Musik fördert (von tausendjährigen Gesängen über Folk bis hin zu Rock, Jazz und symphonischen Werken), vereint 11 Nationen wie Schottland, Irland, Wales, Cornwall, die Isle of Man, Galizien, Asturien, die Bretagne, die Vereinigten Staaten, Akadien in Kanada und auch Australien. Die Veranstaltung dauert zehn Tage. Zehn Tage ununterbrochener Unterhaltung. 450.000 Künstler kommen zusammen, um den Besuchern die Lebendigkeit und den Reichtum der keltischen Kultur näher zu bringen. Bei jeder Veranstaltung wird eine der 11 Nationen geehrt, deren Farben die Stadt erobern und in die Bierbecher gestempelt werden. Das Festival besteht sowohl aus einem offiziellen Programm als auch aus einem Off-Festival, das sich aus Amateur- und Berufsmusikern zusammensetzt, die die Straßen und Barterrassen in Besitz nehmen, um diese Atmosphäre des ständigen Feierns zu schaffen.

Der Ursprung des Festivals geht auf das Jahr 1971 zurück. Ab den 1990er Jahren entwickelte sich das FIL zu einem der größten französischen Festivals. Im Laufe der Jahre traten hier international bekannte Künstler auf, darunter die Bands Texas und The Cranberries sowie Loreena McKennitt und Alan Stivell, eine wahre Ikone der modernen bretonischen Musik.

Die große Parade der keltischen Nationen

Dies ist der Höhepunkt des Festivals! Die große Parade, die am ersten Sonntag des Festivals stattfindet und 60.000 Besucher in die Straßen von Lorient lockt, vereint 3000 Künstler in traditionellen Kostümen aus den 11 keltischen Nationen zu einer ebenso beeindruckenden wie bewegenden Parade. Beim Anblick dieses farbenfrohen Spektakels von seltener emotionaler Kraft kann man nur Gänsehaut bekommen. Die Große Parade ist eine einzigartige Erfahrung, die man unbedingt erleben muss. Sie ist eine wunderbare Initiation in die fröhliche Raserei des Festivals.

Die Parade ist frei zugänglich. Die Route variiert von Jahr zu Jahr, endet aber unweigerlich am Stade de Lorient '(Allez les Merlus!). Danach folgt eine Aufführung auf einem Sitzplatz, für die diesmal Eintritt verlangt wird (14 Euro für Vollzahler und 11 Euro für Ermäßigte).

Um das Beste aus dem Festival herauszuholen, ist es am besten, einfach durch die Stadt zu schlendern und sich von der Musik treiben zu lassen. Die ganze Stadt verwandelt sich in ein riesiges Fest, bevölkert von Wanderkonzerten, Tanzbällen und fröhlichen Menschen in Schottenröcken, die Arm in Arm durch die Straßen ziehen. Da die Stadt nicht sehr groß ist, ist es fast unmöglich, sich in Lorient zu verlaufen. Das Epizentrum des offiziellen Festivals befindet sich zwischen dem Hafen und dem Palais des Congrès.

Entlang des Jachthafens sollten Sie sich zum unumgänglichen Quai de Bretagne begeben, der in Quai des Pays celtes umbenannt wurde. Er beherbergt Bars, Essensstände, Pavillons der keltischen Nationen und eine Showbühne. Auf dem Platz der keltischen Nationen, der sich hinter dem Kongresszentrum befindet, finden Konzerte, Pavillons der keltischen Nationen und das Zentrum für Prävention und Zugänglichkeit des Festivals statt.

Das keltische Dorf mit seinen Konzerten und zahlreichen Essensständen ist das Zentrum des Festivals und befindet sich auf einer großen Grasfläche neben dem Stadion. Hier findet auch die sehr gesellige Cotriade (vom bretonischen "kaoter", Kessel, und daher "kaoteriad", Inhalt des Kessels, Kessel) statt, ein sympathisches Dinner-Konzert, bei dem man sich an langen Holztischen versammelt, um ein leckeres Gericht zu genießen. Die Cotriade war ursprünglich das traditionelle Gericht, wenn man vom Fischfang zurückkam.

In der Nähe befindet sich der keltische Markt, ein Kunsthandwerksmarkt unter freiem Himmel, auf dem Designer aus allen Ländern mit keltischer Kultur vertreten sind. Hier finden Sie unter anderem hochwertige schottische Tartans, kulinarische Köstlichkeiten und mystischen Schmiedeeisenschmuck, den auch die Feen von Brocéliande nicht verleugnen können. Oder einen Kilt, um im Herbst für Aufsehen zu sorgen.

Während Sie bei einem Spaziergang durch die Stadt oder auf dem Festivalgelände Zugang zu einer Vielzahl von Gratiskonzerten haben, sind die Konzerte, die in Konzertsälen stattfinden, kostenpflichtig. Zu diesen Sälen gehören unter anderem das Stade, das Théâtre de Lorient und das Kleub, ein Konzertsaal für aktuelle keltische Musik, der sich neben dem Rathaus befindet und während des Festivals auch DJ-Sets veranstaltet.

Das Herzstück des Festivals ist der Tanz! Es gibt nichts Magischeres, als wenn bei einem Konzert die Musik aufdreht und Hunderte von Menschen sich an den Händen halten und gemeinsam herumwirbeln, manchmal bis zum kollektiven Fast-Trance. In diesen einzigartigen Momenten erreicht man einen Rausch, der so sicher ist wie der eines schottischen Whiskys.

Liebhaber des bretonischen Tanzes versammeln sich zu generationsübergreifenden Bällen, bei denen die Bagads spielen. Man findet sie vor allem in der Salle Carnot. Seien Sie respektvoll, denn hier ist der Tanz eine echte Institution und hat einen extrem wichtigen kulturellen und patrimonialen Wert im Herzen der Bretonen. Neulinge werden nicht immer mit offenen Augen gesehen. Wenn Sie aber unbedingt mitmachen und die Schritte lernen wollen, finden Sie bestimmt jemanden, der Ihnen gerne die Grundlagen zeigt.

Während des Festival Interceltique wird überall gefeiert... Und vor allem in den Bars, die anlässlich der Veranstaltung Musikgruppen empfangen, die die Terrassen bis spät in die Nacht in Brand setzen. Zu den sympathischsten gehören La Truie et sa Portée, ein Treffpunkt der Bretonen mit ihrer legendären Geselligkeit, wo man gerne ein Glas trinkt und den Konzerten zuhört.

Die Kehrseite dieser festlichen Abende ist der weit verbreitete Alkoholpegel, der mit dem kollektiven Jubel einhergeht. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die späten Abendstunden in der Innenstadt elektrisch geladen sind. Vergessen wir also nicht, dass Mäßigung einer der Schlüsselfaktoren für ein gelungenes Fest ist.

🚌 Anreise zum Festival

Der Bahnhof Lorient befindet sich 10 Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt. Von Vannes aus erreichen Sie die Stadt in 45 Minuten, von Rennes aus in 1,5 Stunden. Während des Festivals bietet das TER-Netz Breizh Go ein Sonderangebot von 18€ für die Hin- und Rückfahrt, also nur 9€ für die Fahrt, das von jedem bretonischen Bahnhof aus gültig ist.

Aufgrund der hohen Besucherzahlen ist es während des FIL sehr schwierig, mit dem Auto durch Lorient zu fahren.

Während dergesamten Dauer des Festivals werden Busse und Shuttlebusse gechartert sowie Wasserbusse, die die Gemeinden auf der Reede von Lorient anfahren, sodass Sie nach Ihrem Festivalabend beruhigt nach Hause fahren können. Informieren Sie sich auf der Website des CTRL.

👛 Preise und Zugang

Tagsüber ist das Festivalgelände, das das Keltische Dorf und die Pavillons umfasst, frei zugänglich (außer bei bezahlten Konzerten). Ab 19 Uhr benötigen Sie jedoch ein Unterstützungsarmband, um das Gelände betreten zu können. Zum Preis von 9 Euro ist es für die gesamte Dauer der Veranstaltung gültig und Sie können es vor Ort oder auf der Website des Festivals kaufen.

Für die Konzerte öffnet der Online-Ticketverkauf des Festivals in der Regel im Laufe des Februars. Zögern Sie nicht, Ihre Konzertkarten lange im Voraus zu buchen. Vor Ort ist die Billetterie Palais des Congrès während der gesamten Dauer des Festivals täglich von 10:00 -19:00 Uhr geöffnet.

👉 Vor Ort einkaufen

Das Festival Interceltique de Lorient bietet seinen Festivalbesuchern die Celticash an, ein bargeldloses Zahlungssystem, das an allen Veranstaltungsorten verwendet werden kann: in den Pavillons, Restaurants, Bars und offiziellen Geschäften. Die Karte ist kostenlos und das Festival erstattet Ihnen den Restbetrag, wenn Sie nicht alles ausgegeben haben.

⭐ Übernachten während des Festivals :

Wie man sich denken kann, werden die Unterkünfte in Lorient während der gesamten Dauer des Festivals gestürmt. Egal, ob Sie in einer Herberge, einem Hotel oder auf einem Campingplatz übernachten möchten, wir können Ihnen nur allzu sehr raten, Ihre Reservierungen weit im Voraus zu tätigen. Es ist auch möglich, in einer anderen Gemeinde des Ballungsraums wie Larmor Plage, Lanester oder Ploemeur zu übernachten. Die Website der Stadt Lorient listet die verfügbaren Unterkünfte auf.