Erinnern am Holocaust-Mahnmal

Im Herzen der deutschen Hauptstadt Berlin bietet das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, auch bekannt als Holocaust-Mahnmal, einen Ort des Gedenkens. In der Nähe des Brandenburger Tors gelegen, bietet es einen Ort, an dem man sich über die schreckliche Geschichte des Holocausts informieren und der sechs Millionen Juden gedenken kann, die im Zweiten Weltkrieg ums Leben kamen. Die Gedenkstätte besteht aus einem Stelenfeld und einem von Eisenman gestalteten unterirdischen Raum. In diesem unterirdischen Raum finden Sie Informationen über die Opfer und die Orte in den verschiedenen thematischen Räumen wie dem Saal der Dimensionen, dem Saal der Familien, dem Saal der Namen und dem Saal der Stätten. Zu sehen sind Fotos und Filmaufnahmen, die die verschiedenen Orte der Verfolgung und des Massenmords zeigen.

The Holocaust Memorial

- © Noppasin Wongchum / Shutterstock

Geschichte des Denkmals

1999 beschloss der Deutsche Bundestag nach einer ausführlichen Debatte die Errichtung eines zentralen Mahnmals, des Denkmals für die ermordeten Juden Europas, auch bekannt als Holocaust-Mahnmal. Der Entwurf für dieses Mahnmal war das Ergebnis eines Wettbewerbs, den der New Yorker Architekt Peter Eisenman gewann. Das 2005 eingeweihte Mahnmal erstreckt sich über eine Fläche von 19.000 Quadratmetern, auf der Eisenman 2.711 unterschiedlich hohe Betonstelen aufgestellt hat. Diese Freifläche ist Tag und Nacht zugänglich, und die Besucher können aus jeder Richtung in die einzigartige räumliche Anordnung eintauchen. Das an einem sanften Hang gelegene Mahnmal hat die Form einer Welle, die je nach Standort unterschiedlich erscheint. Die Unebenheiten des Betonbodens lösen bei vielen Besuchern oft ein Gefühl von Schwindel oder Unsicherheit aus. Die Größe der Installation in Verbindung mit dem Fehlen eines zentralen Gedenkpunktes stellt das herkömmliche Konzept eines Mahnmals in Frage und schafft einen Ort des Gedenkens, der von der üblichen Vorgehensweise abweicht. Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist ein Raum, der zum Nachdenken und zur Kontemplation anregt, und zwar auf eine andere, zum Nachdenken anregende Weise.

The interior of the Holocaust Memorial

- © J. Helgason / Shutterstock

Holocaust-Denkmäler in Berlin

Mahnmal für die Sinti und Zigeuner

Im Oktober 2012 wurde südlich des Reichstags ein Mahnmal errichtet, das an die Opfer des Völkermords an den Sinti und Roma, auch Porajmos genannt, unter dem nationalsozialistischen Regime erinnert. Während des Holocausts wurden rund 500 000 Sinti und Roma unter dem NS-Regime verfolgt und ermordet. Das von dem Künstler Dani Karavan entworfene Mahnmal besteht aus einem runden Wasserbecken mit einer dreieckigen Steinstele in der Mitte. Die Form dieses Steins symbolisiert die Art und Weise, wie die Nazi-Häftlinge durch die verschiedenfarbigen Dreiecke auf ihren Uniformen gekennzeichnet waren. Als Symbol für das Leben und zum Gedenken an die gefallenen Sinti und Roma ziert eine Blume den Stein. Wenn die Blume verwelkt, versinkt sie in der Tiefe der Grube, aber eine neue Blume taucht aus dem Wasser auf und symbolisiert die Erneuerung. Um das Wasserbecken herum sind auf Englisch, Deutsch und Romani Verse aus dem Gedicht "Auschwitz" des italienisch-romanischen Dichters Santino Spinello eingraviert. Diese kraftvollen Worte beschreiben die schrecklichen Erfahrungen des Völkermordes: "Das Gesicht gesenkt / die Augen stumpf / die Lippen kalt / das Schweigen / das Herz zerrissen / atemlos / wortlos / tränenlos".

Sinti and Roma Memorial

- © imeduard / Shutterstock

Mahnmal für verfolgte Minderheiten im Tiergarten

Das Mahnmal im Tiergarten erinnert an das Leid, das homosexuellen Männern und Frauen durch das Nazi-Regime zugefügt wurde. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mahnmalen ist in diesem einzigartigen Kubus ein Videobildschirm integriert, der einen kreativen und aufschlussreichen Zugang zu diesem Thema bietet. Die Idee für das Mahnmal wurde durch Diskussionen nach der Enthüllung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas ausgelöst. Daraufhin beschloss der Deutsche Bundestag im Jahr 2003, ein Denkmal für verfolgte Homosexuelle zu schaffen. Das von den skandinavischen Künstlern Michael Elmgreen und Ingar Dragset konzipierte Projekt nutzt das Medium Film, um einen Bezug zur Gegenwart herzustellen und das Thema auf originelle Weise darzustellen. Das Denkmal wurde am 27. Mai 2008 offiziell eingeweiht. Das Hauptmerkmal dieses 3,60 Meter hohen und 1,90 Meter breiten Betonkubus ist ein kleines quadratisches Fenster an der Außenseite. Durch dieses Fenster können die Besucher eine Videoschleife sehen, die eine homosexuelle Liebesszene zeigt. Der Film wird regelmäßig gewechselt, um die Wirkung des Denkmals zu erhalten. Darüber hinaus informiert eine Gedenktafel in deutscher und englischer Sprache. Das Mahnmal erinnert an die dunkle Zeit der Verfolgung verschiedener Minderheitengruppen durch das NS-Regime. Insbesondere homosexuelle Männer und Frauen waren enormen Härten und Unterdrückungen ausgesetzt. Bereits 1935 wurde das Strafgesetzbuch geändert und Artikel 175 stellte die öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung zwischen Personen des gleichen Geschlechts unter Strafe, was zu Gefängnis oder Zuchthaus führte. Viele wurden kastriert, und es kam zu rund 50 000 Verurteilungen. Auch Lesben wurden von den Nazis als asoziale Elemente verfolgt, und sowohl Schwule als auch Lesben wurden in den Konzentrationslagern gezwungen, rosa bzw. schwarze Dreiecke zu tragen. Das Denkmal für die vom Naziregime verfolgten Homosexuellen ist ein starkes Symbol gegen Intoleranz, Diskriminierung und Verfolgung in der ganzen Welt. Es ist ein Zeugnis dafür, wie wichtig es ist, sich an die Vergangenheit zu erinnern und aus ihr zu lernen, um eine integrativere und solidarischere Zukunft zu fördern.

Memorial for the homosexuals persecuted by the Nazi regime

- © aushilfe444 / Shutterstock

Praktische Informationen zu Ihrem Besuch

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Öffnungszeiten:

Stelenfeld: immer zugänglich

*\Es ist wichtig, daran zu denken, dass dies eine Gedenkstätte für Tausende von Menschen ist, die vom Naziregime ermordet wurden. Einfühlsames Verhalten wird empfohlen.

Informationszentrum unter dem Stelenfeld (für Menschen mit eingeschränkter Mobilität mit dem Aufzug erreichbar): Dienstag bis Sonntag: 10.00-18.00 Uhr.

Letzter Einlass 45 Minuten vor Schließung

Preis:

Der Eintritt in die Gedenkstätte ist kostenlos.

Wie erreicht man das Holocaust-Mahnmal?

Mit dem Auto:

  • Wenn Sie lieber mit dem Auto fahren, können Sie ein Auto mieten oder ein Taxi nehmen, um zum Holocaust-Mahnmal zu gelangen. Beachten Sie jedoch, dass der Verkehr und das Parken schwierig sein können.

Mit dem Bus:

  • Berlin verfügt über ein gut ausgebautes Netz öffentlicher Verkehrsmittel, darunter auch Busse! Sie können einen Bus direkt von Ihrer Unterkunft zum Holocaust-Mahnmal nehmen.

Mit der U-Bahn:

  • Mit der Berliner U-Bahn können Sie das Mahnmal erreichen. Sie hält an der Station S+U Brandenburger Tor.

Einige Dinge, die Sie bei Ihrem Besuch beachten sollten:

  • Bedenken Sie bei der Organisation Ihres Besuchs, dass es zu langen Wartezeiten am Eingang kommen kann.
  • Planen Sie mindestens eine Stunde ein, um das Gelände und die Ausstellung gründlich zu besichtigen.

Nützliche Links

Berlins offizielle Reise-Website:

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von Alexandra Klar
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