Tee ist in Taiwan mehr als ein Getränk: Es ist eine besondere Kunst, die einem präzisen Ritual folgt. Dieses Getränk, das jedes Essen begleitet, ist hervorragend für die Gesundheit und hilft bei der Verdauung. Die Teezeremonie folgt seit Jahrhunderten strengen Regeln! Und weil man für gute Arbeit gutes Werkzeug braucht, vergessen Sie Teebeutel und Wasserkocher: In Taiwan nimmt man sich zur Teebereitung Zeit!
Für eine Teezeremonie benötigt man sehr viele verschiedene Utensilien, von der winzigen Teekanne bis zum Teefilter. Zwei unterschiedlich große Teekannen finden Verwendung: Ein normal große und eine sehr kleine Puppenteekanne, die zum Aufgießen des Tees vor dem Umfüllen in das größere Gefäß verwendet wird. Für einen besseren Geschmack trinkt man ihn am besten aus Tontassen: Je älter die Tasse ist, (manchmal mehrere hundert Jahre) umso besser schmeckt es. Und das ist die Prozedur: Man füllt einen Krug und die Tassen mit kochendem Wasser, um diese zu reinigen und anzuwärmen und schüttet es dann wieder aus. Den Krug zu einem Drittel mit Teeblättern füllen, diese mit kochendem Wasser übergießen und 1 Minute ruhen lassen (beim zweiten Mal 30 Sekunden), der Ausguss wird dabei mit einen Stöpsel verschlossen, dann gießt man den Tee in kleine Tassen und bedient sich mehrere Male. Die ersten beiden Male ist das Aroma leicht, ab dem dritten Mal wird der Tee stärker und besser. Werden mehrere Tees verkostet, trinkt man zwischen jeder Probe Wasser, um den vorherigen Geschmack zu beseitigen. Probieren Sie zu Hause dieses Ritual, das sich bis ins 16. Jahrhunder zur Mingdynastie zurückverfolgen lässt!

Die Taiwaner trinken meistens grünen Tee ohne Zucker oder Milch zu den Mahlzeiten mittags und abends, aber nicht morgens oder nachmittags, ganz anders als bei uns im Westen. Grüner Tee ist nicht fermentiert, Schwarztee zu 100 %, andere Tees bewegen sich dazwischen. Am bekanntesten ist der Oolong-Tee, der zwischen Grün- und Schwarztee liegt und teilweise fermentiert ist. Der taiwanische Tee ist weltweit bekannt und wird selbst bei den Briten als Champagner der Tees verehrt! Die Insel ist einer der Hauptproduzenten der Welt.
Die moderne Stadtbevölkerung Taipehs macht regelmäßig Pause in einem der vielen traditionellen Teehäuser der Stadt. Wer sich für die Teeherstellung interessiert, kann das Wang Tea House in Taipeh besuchen: In diesem alten Teehaus aus dem 19. Jahrhundert erhält man zahlreiche Erklärungen über die verschiedenen Stufen der Trocknung und Veredelung. Besucher können einem Arbeiter zusehen, wie er die Blätter von den Stängeln zupft, alte Maschinen betrachten und den Kohleofen, wo die Teeblätter gelagert wurden.
Zur Vervollkommnung Ihrer Kenntnisse können Sie eine Teeplantage besuchen und gleichzeitig einen Ausflug in eine interessante und spektakuläre Natur unternehmen, Sie müssen aber nicht bis in die Berge im Zentrum der Insel fahren. In der höher gelegenen Region um Taipeh, auf 400 Meter Höhe und wenige Kilometer vom Geschäftszentrum entfernt, liegen die von den Taiwanern für einen Wochenendspaziergang geschätzten Teeplantagen von Mujhan. Man fährt in 20 Min. von der Metrostation Taipeh-Zoo bis Maokung vorbei am Zhinan-Tempel und nimmt dort die Seilbahn. Mehrere Spazierwege durchqueren die Plantagen, Teehäuser liegen am Weg in einer herrlich grünen Kulisse. Die Ernte erfolgt alle drei Monate, also 4 Ernten pro Jahr: Informieren Sie sich für Ihre Reise über die Erntezeiten!