Die Ruinen von Machu Picchu im Tal der Inkas in der Region Cusco (Südosten von
Peru) sind ohne Zweifel das herausragende Zeugnis dieses Riesenreichs. Unglaublich ist die Ingenieursleistung, die von den großen antiken Kulturen um etwa 3.000 v. Chr. erbracht wurde. Ihre Entwicklung führte zum Höhepunkt einer mächtigen Zivilisation: des Inkareichs des 15. Jahrhunderts. Es hatte eine enorme Ausdehnung. Ein dichtes Netz von gepflasterten Wegen, genannt Qhapaq Ñan ("Die Große Inkastraße"), verband einen großen Teil Südamerikas. Außer Peru, verlief dieses Wegenetz durch 5 Andenländer von
Ecuador bis nach
Argentinien, über
Chile,
Bolivien und
Kolumbien. Während einer Reise auf diesen Jahrtausende alten Wegen, von denen Teile heute immer noch genutzt werden, kann man die Ausbreitung einer Gesellschaft erforschen, die eine lebensfeindliche Umgebung hervorragend nutzte und deren Territorium größer als
Spanien, als
Frankreich und
Deutschland zusammen war. Machu Picchu war das Machtzentrum des komplexen Wegenetzes und ist für heutige Besucher der Ausgangspunkt zur Entdeckung dieser Zivilisation.
Entlang der Wege, die über Schluchten und Berge von über 6.000 Metern Höhe, Wüsten und Dschungel führen, liefern uns die Herrscher der Anden einen eindrucksvollen Beweis ihrer Genialität. Eine der größten Herausforderungen während des zwei bis vier-tägigen Fußmarsches nach Machu Picchu, ist die Überquerung des Flusses Urubamba über eine Inka-Hängebrücke. Die harmonische Bauweise und die Lage der Ruinen auf 2.400 Meter Höhe ist sehr beeindruckend. Der Name bedeutet "Alter Berg" in der Quechua-Sprache. Die im Jahr 1911 von Archäologen wieder entdeckte "verlorene Stadt", ist umgeben von tiefen Schluchten und majestätischen heiligen Bergen ("Apus"). Zur Zeit der Inkas gab es zwei Bereiche: einen städtischen und einen landwirtschaftlichen, der sich über grüne Terrassen ausdehnte. Die Stätte war ein religiöses Zentrum mit seinem Kloster Acllas, in dem vermutlich die Sammlungen des Inkaherrschers von Cusco aufbewahrt wurden.