Der Rum wird "angereichert", und zwar durch das traditionelle Verfahren der Mazeration von verschiedenen Pflanzen und Kräutern oder das Beimischen von Fruchtsäften. Ein Rum kann fast mit allem ?angereichert? werden: Ananas, Vanille, Litschis, Kräutern, Tangorenschalen, Limettenblättern, Zimt, Sternanis, Kurkuma, Ingwer, Zitronengras, Limonen, Kirschen, Mangos, Physalis, Kumquats, Faham (Orchideengewächsen), etc.
Der "angereicherte" Rum, auch Punsch genannt, den man auf fast allen Inseln des Indischen Ozeans und insbesondere auf Réunion findet, eignet sich sowohl als Aperitif als auch als Digestif und ist ein wohlschmeckender Begleiter zu warmen Gerichten und Desserts. Dem Punsch, oder "Kräuterrum" manchmal auch als ?Stroh-Rum? bezeichnet, wird auch eine heilende Wirkung nachgesagt.
Es gibt eine große Auswahl an unterschiedlichen Punschmischungen und jeder Hersteller hat sein eigene Spezialität: Vanille-Limone, Apfel-Zimt, Kirsch-Zimt, Orange-Kaffee-Kardamom, Birne-Lavendel, Zitrone-Vanille-Ingwer... Für die Herstellung von Punsch gibt es kein allgemeingültiges Rezept: Die Zubereitung erfolgt nach Lust und Laune sowie nach Geschmack, ist aber auf jeden Fall nicht kompliziert!
Man füllt eine 1,5 l Karaffe mit Früchten (ganzen bei kleineren, geschnittenen bei größeren Sorten) und Kräutern aller Art. Anschließend füllt man das Gefäß mit weißem Rum (z.B. Charrette) auf und verschließt es. Man lässt die Mischung dann 3 Monate lang stehen und fertig ist der Punsch! Nun muss er nur noch gefiltert, abgefüllt und mit Rohrzucker verfeinert, verrührt und getrunken werden. Achtung: Der Punsch ist ein starkes Getränk mit einem Alkoholgehalt von 40 %, der sehr lange haltbar ist. Er sollte mit Vorsicht und in Maßen genossen werden!