Zweifellos der Höhepunkt des Spektakels. Am Montag Abend, wenn die Feierlichkeiten der Guelaguetza (auch Los Lunes del Cerro genannt, wörtlich "die Montage des Hügels") ihren Höhepunkt erreichen, wird bei Sonnenuntergang die Donadji-Legende erzählt. Nach den Paraden mit Musik, Tanz und Gesängen der Delegationen erwacht das Amphitheater zu neuem Leben. Im Schein der Fackeln erzählen nicht weniger als 1 500 mehrheitlich freiwillige Schauspieler die Geschichte der letzten Prinzessin Donaji, die den Mixtekenindianern geopfert wurde, um den Frieden in den zentralen Tälern der Region von Oaxaca zu bewahren. Die rosafarbenen Berge im Hintergrund der Szene verschmelzen mit den Kulissen und den Schauspielern. Das Ende der Geschichte lässt darauf schließen, dass der Körper der Prinzessin unversehrt neben dem des Prinzen Nucano in ihrem Grab im Herzen des Cuilapan de Guerrero-Tempels liegt. Die Oaxaqueños haben so die Gelegenheit, eine ihrer größten Legenden mitzuerleben. Und man kann es auf den Tribünen spüren: Jede Szene, vom Erzähler mit sanfter Stimme begleitet und durch kriegerische Tänze untermalt, ruft Reaktionen hervor. Lachen wie auch entrüstende Aufschreie prasselt auf die Akteure herab? Ein visueller und akustischer Leckerbissen! Die Castillos, auf rotierenden, 6 Meter hohen Eisengerüsten montierte Feuerwerke, erhellen die Dunkelheit der Nacht. Und bilden gleichzeitig den Schlusspunkt für das Schauspiel und das Fest.