Vorführung im Guelaguetza-Freilichttheater - Mexikanisches Festland

Reisebericht Mexikanisches Festland: Vorführung im Guelaguetza-Freilichttheater

Vorführung im Guelaguetza-Freilichttheater
Zu den Bolerorhythmen kleiner traditioneller Trommeln und Klarinettenklängen werden die an den traditionellen Kostümen der Delegationen befestigten Cascabel-Früchte des gleichnamigen Baumes geschüttelt. Die "Pallacates" (Schals, die die mexikanischen Bauern um den Hals tragen) wirbeln in den Tribünen. Auf den Anhöhen der Stadt Oaxaca, im Amphitheater auf dem Cerro del Fortin applaudieren und pfeifen etwa 15 000 in engen Reihen sitzende Zuschauer, die man nur noch als wirbelnde rote, grüne und orangefarbene Flecken wahrnimmt.Besucher, die sich zu dieser Zeit nach Mexiko begeben, sollten das Guelaguetza-Fest unbedingt besuchen. Nicht weit entfernt von Monte Alban und Mitla, zeremoniellen Zentren, die ursprünglich von den Zapoteken errichtet wurden und jetzt archäologische Stätten sind, ist der südlich von Mexiko City gelegene Bundesstaat Oaxaca am Ufer des Pazifik eine grüne Region, in der die Berge bis zu 3 000 Meter hoch sind. Das Freilichttheater bietet einen außergewöhnlichen Blick direkt auf den Gebirgszug der Sierra Madre. Vor dieser einmaligen Naturkulisse findet die Guelaguetza statt, der Höhepunkt der acht Tage. Ohne die ganz eigenen Traditionen der Urvölker, die darin ihren Niederschlag finden, würde dieses Fest sicher nicht existieren, auch wenn es erst in der Kolonialzeit entstand. In der Guelaguetza mischen sich die Traditionen der spanischen Karmeliter aus der Kolonialzeit mit den Riten und Religionen der Urvölker, die ein entferntes Erbe der Zapoteken sind.Als Polytheisten opferten sie jedes Jahr mehreren Gottheiten und baten um ergiebige Regenfälle und eine gute Maisernte. In der Eröffnungszeremonie entdeckt man - natürlich in abgewandelter Form - den Kult von ?Centéolt?, der Göttin des ?zarten Mais? (oder ?elote?) wieder. Anschließend wird aus den von jeder der sieben Region entsandten Kandidatinnen die Göttin des Mais gewählt. Die sieben Regionen sind: die zentralen Täler, die Sierra Juárez, Cañada, Tuxtepec, Mixteca, die Küste des Isthmus und Tehuantepec. Die Kandidatin, die nicht allein auf Grund ihrer Schönheit, sondern auch wegen ihrer Kenntnis der Geschichte, der Bräuche und der Traditionen ihrer Ortschaft gewählt wurde, übergibt in Galakleidung dem Gouverneur der Region die Kupfertrophäe. Danach folgen die Tänze, die von den 16 Delegationen der Region gezeigt werden.
Mexiko in den Farben der Guelaguetza Paraden in den Straßen von Oaxaca

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