Die Märkte von Oaxaca sind wesentlicher Bestandteil der Festlichkeiten der Guelaguetza. Guelaguetza ist ein Wort aus der Sprache der Zapoteken, das sowohl "Teilung", als auch "Opfergabe", "Sympathie", ?Barmherzigkeit? oder auch ?Zusammenarbeit? bedeutet. Für eine Woche öffnen sie mitten im Herzen der Stadt bis spät in der Nacht auf der Plaza Constitucion, häufig ?Zocalo? genannt. In diesem historischen Zentrum, das von der UNESCO als Weltkulturerbe der Menschheit eingestuft wurde, bekommt das Fest seinen ganzen Sinn. Auf dem Zocalo, dem sozialen Lebensmittelpunkt der Oaxaqueños reihen sich die Verkaufsstände mit Erdbeeren, Käsesorten, Maisbrot, Schokolade (eine der Spezialitäten von Oaxaca), mit "Chapulines", von denen die Einwohner schwärmen (getrocknete Heuschrecken, die für drei Tage in Zitronenmarinade eingelegt werden), und dem Mezcal (Alkohol, wird zu 100 % aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen, die mit dem Kaktus verwandt ist) eng aneinander. Überall wird emsig gefeilscht, selbst wenn es nur um einige Cent geht. Lokalkolorit garantiert! Beweis für den Bekanntheitsgrad des Festes insbesondere bei den Mexikanern, die aus dem ganzen Land kommen, aber auch bei den spanischen Touristen sind vor allem die Stände mit CDs, T-Shirts, Taschen und allen möglichen Souvenirs.An einem der acht Festtage findet die Mezcal Messe dort statt. Etwa hundert Hersteller, die aus der ganzen Region anreisen, bieten ihre Spezialitäten nach Belieben zur Degustation an: Weißer Mezcal oder "Reposado" (veraltet) Am häufigsten wird der weiße Mezcal mit heimischen Kräutern, mit Anis, Mandeln, Guaven, oder Kokosnüssen gemischt. Man kann sich aussuchen, womit man ihn mischen möchte! Die Messe endet spät in der Nacht. Die Menge drängt sich unter dem Licht farbiger Glühbirnen.Samstags wird der Markt auf die Bürgersteige der Fußgängerstraße Macedonio Alcala ausgedehnt, und erstreckt sich entlang der farbigen Fassaden der Kolonialhäuser. Die Stände sind nach Familien, alter Sitte und Korporationen angeordnet und die Betreuung wird dementsprechend organisiert. Jeder bietet im Allgemeinen nur ein Produkt in verschiedenen Ausfertigungen an, und so muss man über den ganzen Markt gehen, um einen Überblick über alle angebotenen Waren zu bekommen. Hier ein weiterer Spaziergang, für den Sie sich unbedingt Zeit nehmen sollten.Der Ursprung der Märkte der Stadt, Zentren politischer und religiöser Macht und Umschlagplatz für den Handel mit Spanien geht vielleicht bis in die Zeit vor den ersten Ernten zurück und wurden bereits von den ersten Siedlern angelegt. Und mit den Märkten hielten auch die Feierlichkeiten der Gualaguetza Einzug. Man weiß, dass Elemente der traditionellen Feiern für ?Centéol?, der Göttin des jungen Maises, die von den Einheimischen verehrt wurde, sich mit denen des spanischen Fronleichnamsfestes vermischten. Dieses Fest wurde von den spanischen Siedlern auf der Flanke des Berges "Bella Vista" (schöne Aussicht) gefeiert, wo sich heute das Amphitheater befindet, in dem die Vorführungen der Delegationen stattfinden.