Capoeira zu verstehen heißt Salvador da Bahia zu kennen. Die Stadt wird im Allgemeinen nur Salvador genannt und trägt zu Recht den Titel der "afrikanischen Stadt Brasiliens". Die ehemalige Hauptstadt des Landes (bis ins 18. Jahrhundert) steht auf den Klippen der Bahia de Todos os Santos, einer der schönsten Ankerplätze der nordöstlichen Küste, auf Felsen mit einer Oberfläche von mehr als 1 000 Quadratkilometern. 1501 an Allerheiligen (Todos os Santos) entdeckt, war Salvador nach Lissabon die wichtigste Stadt des portugiesischen Reiches und ihre Bucht ein wirtschaftlicher Kreuzungspunkt. Die bedeutendsten Reichtümer der Stadt, Zuckerrohr und Tabak haben die Einfuhr von Sklaven von der afrikanischen Westküste nach sich gezogen. In ganz Salvador kann man diesen Kontinent spüren; von Capoeira und seiner Musik über Candomblé, eine Religion, die eng verwandt ist mit der afrikanischen Tradition, die sich auf dem Gebiet verbreitet hat, bis hin zur Küche - auf Basis von Maniokmehl, Palmöl, Fisch und Gewürzen. Nicht zu vergessen die Malereien auf den Fassaden des berühmten Marktes Mercado Modelo, die die Seilschaften von Sklaven auf den Stränden der Kolonialzeit zeigen. Aus ihren afrikanischen Wurzeln stammt Capoeira, ein Sport, der den Kampf tarnt und ihn wie ein Spiel erscheinen lässt. In Salvador hat dieser sport seine stärkste Entwicklung erlebt.