Das Gleichgewicht sowie der Geist sind ein fundamentaler Bestandteil von Capoeira aus Salvador. So wie auch in anderen Disziplinen, wie Tai Chi Chuan, das auf Flexibilität und Beherrschung der inneren Bewegungen basiert. Manche Positionen ahmen Tiere wie den Kranich, Tiger, Bär, Affen oder auch den Leoparden nach. Anhänger dieser chinesischen Kampfkunst sind auf Plaja da Barra, dem beliebten Strand am Südende von Salvador zu finden. Es scheint als kämpften sie gegen den großen weiten Ozean an... Unterhaltsamer und akrobatischer als die Kampfsportarten hat Capoeira seine eigenen Techniken. Von Bewegungen am Boden (inspiriert von der Fortbewegung der Makaken und Zebras) über Sprünge und Akrobatik ("Ginga"), über Gleichgewichtsbewegungen bis hin zu den "mandinga" ("bösen") Bewegungen, die dazu dienen den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mandiga ist ein komplexe Idee, die zum Schauspiel des "Spieles" beiträgt. Nur die Mestres erlernen sie ganz. Sie erlaubt es eine fast weise Denk- und Lebensweise bekommen. Mit dem Aufschwung von Capoeira sind in Brasilien viele Gruppen entstanden. Gegen 1970 hat eine von ihnen ein System mit farbigen Kordeln entwickelt, das jenem der bunten Karategürtel ähnelt. Auf internationalem Niveau ist der Sport in Gruppen organisiert, die ihrerseits aus Akademien und Schulen zusammengesetzt sind. Jede Gruppe hat ihrer eigenen Ziele, Praktiken und Bräuche. Manche versuchen sich an die kulturelle Basis von Capoeira anzunähern, in der es keine Ränge gibt. Ob nun Capoeira nach sportlichen Regeln oder nach Traditionen - ohne Ränge-, das Ziel bleibt das gleiche: ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Körper und Geist zu erlangen.